Christian Müller
Experte für Berufsunfähigkeit
Wann zahlt die Rechtschutzversicherung bei Berufsunfähigkeit?
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Voraussetzungen für die Leistung im BU-Fall
Die Rechtschutzversicherung zahlt nur dann, wenn Ihr Antrag auf BU abgelehnt wird.
Christian Müller | Versicherungsberater | Stand 10.09.2020
Rechtschutzversicherung bei BU-Leistungsfall
Das Wichtigste in Kürze
- Für den BU-Antrag erhalten Sie keine Leistung der Rechtschutzversicherung, denn es ist noch kein Leistungsfall.
- Beauftragen Sie einen Anwalt für die Einreichung des BU-Antrags, müssen Sie für die Anwaltskosten selbst aufkommen.
- Lehnt die Versicherungsgesellschaft Ihren Antrag auf BU-Rente ab, können Sie die Rechtschutz in Anspruch nehmen.
- Viele Fehler, die bei einer voreiligen Antragstellung geschehen, können nachträglich nicht mehr geheilt werden.
‘Wenn ich einen Anwalt nehme, dann zahlt das die Rechtschutzversicherung‘ – dieses Argument hören wir sehr häufig. Die Aussage ist jedoch falsch. Der Leistungsfall der Rechtschutzversicherung tritt erst ein, wenn Ihr Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wird. Der Grund ist in den Versicherungsbedingungen zu finden und gleichzeitig logisch.
Eine private Rechtschutzversicherung dient dazu, die Kosten bei Rechtsstreitigkeiten zu übernehmen. Die Beantragung der Berufsunfähigkeitsrente ist noch keine Rechtsstreitigkeit, sondern erst wenn die Versicherungsgesellschaft Ihren Antrag ablehnt und Sie Ihr Recht durchsetzen müssen, ist der Versicherungsfall eingetreten.
Leistung der Rechtschutzversicherung
Tritt der Leistungsfall ein, übernimmt die Rechtschutzversicherung bei Berufsunfähigkeit Leistungen für:
- Anwaltskosten
- Gerichtskosten
- Kosten für Gutachter und Gegengutachten
- Kosten für Zeugen und Sachverständige
- Auslagen der Gegenseite
Die Kosten für eine Gerichtsverfahren zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche aus der Berufsunfähigkeitsversicherung können sehr hoch sein. Aus diesem Grund ist eine private Rechtschutzversicherung sinnvoll. Insbesondere deshalb, weil keine andere Leistungspflicht so oft angezweifelt oder abgelehnt wird, wie die der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Ablehnungsgründe sind dabei weitreichend.
Ausnahme: Kostenübernahme für Erstberatung
Wenn Sie für die Beantragung der BU eine Erstberatung durch einen Anwalt durchführen lassen wollen, dann übernimmt die Rechtschutzversicherung in den meisten Fällen diese anwaltliche Erstindikation. Nachteil: Sie haben einen ‘Leistungsfall’ bei der Rechtschutzversicherung verursacht. Geschieht dies zu oft, kann die Versicherung Ihren Vertrag auch kündigen – wenn Sie also übermäßig häufig eine anwaltliche Beratung in Anspruch nehmen.
Ihr Vorteil bei uns ist, dass Sie diese Erstberatung völlig kostenfrei erhalten. Wir berechnen Ihnen keine Gebühren für unseren Service. Erst wenn Ihr Fall erfolgreich abgeschlossen ist, fällt unser Honorar an. Ansonsten bleibt der gesamte Prozess für Sie kostenfrei.
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Private Rechtsschutzversicherung: Sinnvoll oder nicht?
Bei der Rechtsschutzversicherung ist zu beachten, dass es verschiedene Arten oder Bausteine gibt. Nicht jeder Rechtsstreit ist automatisch abgedeckt, sondern nur die in den Versicherungsbedingungen genannten Leistungsfälle. Sie müssen bei Abschluss des Tarifs entsprechend genau definieren, welche Risiken Sie absichern möchten. Die unterschiedlichen Arten sind:
- Privatrechtschutz
- Berufs- / Arbeitsrechtschutz
- Verkehrsrechtschutz
- Mieter- /Vermieterrechtschutz
Grundsätzlich gilt, je mehr Bausteine Sie absichern desto höher ist die Versicherungsprämie. Demgegenüber steht ein limitiertes finanzielles Risiko, nämlich die Kosten des Rechtsstreites. Die Rechtschutz ist daher keine Absicherung eines ‘existenzgefährdenden Risikos’, wie beispielsweise die Berufsunfähigkeitsversicherung oder Privathaftpflichtversicherung.
Überlegen Sie daher genau, ob ein Mietrechtschutz oder Arbeitsrechtschutz tatsächlich wichtige Inhalte sind. Als Rentner in den eigenen vier Wänden können diese Bausteine zum Beispiel vernachlässigt werden.
Sinnvoll hingegen kann der Baustein Vertragsrechtschutz im Rahmen der privaten Rechtschutzversicherung. Hierbei werden Leistungen übernommen, wenn Sie aufgrund eines Vertrages (bspw. Kaufvertrag, Dienstleistungsvertrags) mit Ihrem Vertragspartner in Streit geraten. Der Versicherungsvertrag ist hierdurch auch abgedeckt. Kommt es im Rahmen der Beantragung einer Berufsunfähigkeit entsprechend zu einer Ablehnung und einem Rechtsstreit, dann deckt dieser Baustein die finanziellen Aufwände der Auseinandersetzung ab. dazu zählen die gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten.
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